Obwohl das Wetter recht kühl war und eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschte, lohnte es sich doch, einen Blick in den Garten zu werfen. Wie der Zufall es wollte, saß am Zaunpfosten der Toreinfahrt eines Bekannten ein kleiner Falter. Er schickte mir ein Handyfoto, das mich sofort in seinen Bann zog, weil es sich um ein Tier handelte, welches im Umkreis von Brandenburg bislang kaum beobachtet wurde. Ich setzte mich sofort ins Auto, um trotz vorgerückter Stunde, den Falter noch fotografieren zu können. Zum Glück saß er immer noch an derselben Stelle.. Schnell wurde klar, dass es sich um ein Weibchen der Buchenmotte (Diurnea fagella) handelte. Beim Studium des Fotos stellte sich dann heraus, dass dem Weibchen das rechte Vorderbein fehlte. Vielleicht war auch das der Grund für seine Inaktivität. Man fragt sich allerdings, wie es überhaupt dorthin gekommen ist, mit ihren verkürzten Flügeln sind die Weibchen flugunfähig. Die Buchenmotten sind in Laub- und Mischwäldern recht häufig in Mitteleuropa anzutreffen. Die Falter fliegen von März bis Mitte Mai, sind also recht früh im Jahr unterwegs. Diese Art bildet eine Generation im Jahresverlauf, sie ist nachtaktiv. Die Raupen fressen an sehr vielen Laufgehölzen, bevorzugen allerdings die Rotbuche.