Eine Spinnenart, die man normalerweise nur sehr selten zu Gesicht bekommt, ist die Gehörnte Kreuzspinne (Araneus angulatus). Am Tage war sie auch bei intensiver Suche nicht zu finden, sie hatte sich im dichten Efeu gut versteckt. Nur in der Nacht habe ich sie Tag für Tag gefunden. Sie saß mitten in ihrem jeweils neu gesponnenen Netz und wartete auf Nahrung. Meine Annäherung tolerierte sie und ließ sich geduldig fotografieren. Sie erreichte eine beachtliche Größe, doch irgendwann waren diese nächtlichen Begegnungen zu Ende. Sie wird in Deutschland als gefährdet eingestuft. Sie ist zwar weit verbreitet, wird aber selten gesichtet. Sie lebt vorwiegend in Kiefernwäldern in lichten Bereichen wie Kahlschlägen bzw. Randlagen. Insofern war der Efeu in unmittelbarer Hausnähe ein recht untypischer Lebensraum, auch wenn sie Schattenlagen durchaus toleriert. Aber sie ist eine nachtaktive Art, wobei im Normalfall das Netz auch am Tage vorhanden sein soll, was ich aber nicht bestätigen konnte. In jedem Fall spannt sie vom Netz bis zu ihrem Versteck einen sehr langen Brückenfaden, der die Art fast unverwechselbar macht.

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